Moderne Ideen mit Mauern
Mauern im Garten stammen aus der Zeit, als Menschen sesshaft wurden. Man las die Steine auf dem Feld auf und stapelte sie am Rand auf, damit die Fläche urbar werden konnte. Die so entstandene Mauer markierte die Grenze des Besitzes und diente dazu wilde Tiere oder Räuber fernzuhalten. Heute schützen Mauern heute wie damals vor rauem Wind und negativen Errungenschaften unserer modernen Welt wie Autoabgase, Lärm, Staub und neugierigen Blicken. Aus den einst locker zusammengefügten Konstruktionen haben sich im laufe der Zeit prachtvolle, überaus variable Bauwerke entwickelt. Sie beeindrucken durch die Harmonie der verwendeten Steine, deren Formate, Farben, Oberflächen und durch eine variable Fugenausbildung.
Mauern aus natürlichen Feldsteinen und Rundlingen, aus großen Bruch- und Felssteinen, Kleinmauern in verschiedenen Rot- und Gelbtönen, gestrichenen Kalksandsteine- und Ziegelmauern als neustes Betonmauer mit raffiniert strukturierter Oberflächen schmücken die Gärten.
Mauern benötigen im Vergleich etwa zu Hecken nur wenig Platz - und sind wenn aus guter Qualität pflegeleicht, wertbeständig und im ganzen Jahr gleichbleibend schön. In manchen teilen des Gartens kommen wir ohne Mauern gar nicht aus: Sie geben etwa abschüssigem Gelände Sicherheit.
Preiswerte Betonwände oder edle Zyklopenmauern aus großen Natursteinmauern fangen ein Gefälle auf.
Trockenmauern aus Naturstein kunstvoll ohne Mörtel gefügt stützen die Hänge.
Gartenmauer als Sichtschutz
Liegt der Garten zu einer stark befahrenden Straße hin, ist der beste Sicht- und Lärmschutz eine Mauer, eine Hecke oder beides zusammen. Mauern und Hecken müssen hier 1,50 m bis 1,80 m hoch sein, um die Privatsphäre zu wahren.
Eine Mauer ist im Garten immer dann besonders interessant, wenn sie nicht nur als Begrenzung und oder als Sichtschutz verstanden wird, sondern zusätzliche Funktionen übernimmt, etwa als Sitzplatz, Kamin, Wasserspiel, Aufbewahrungsregal oder Pflanzgefäß. Der moderne Beton mit seinen vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten erweist sich dabei als wahres Multitalent.
Mächtige Mauern können jedoch auch gravierende Nachteile haben. Sie schützen nicht nur vor fremden Blicken, sondern hindern uns selbst daran, nach draußen zu schauen, vermitteln das Gefühl eingesperrt zu sein. Wenn irgend möglich bezieht man daher die Umgebung wenigstens etwas mit ein. Niedrige Mauerkronen und Aussparungen in der Mauer machen die Umgebung zu einem Teil des Gartens. Gehölze können hereinragen, der Blick vermag ins weite zu schweifen.
Mauern können auch bei tiefer stehenden Sonne lange Schatten werfen und den Austausch frischer Luft behindern. Ihre Steine speichern die Sonnenstrahlen und speichern sie ab. Das ist herrlich im Frühling bei den ersten Sonnenstrahlen, aber unangenehm im Hochsommer auf der Sonnenterrasse. Für Kühlung sorgen dann Teiche und Brunnen. Außerdem wünschen sich die meisten Gartenbesitzer heute ein Konzept das ihren meist nicht sehr großen Grundstücken mehr Weite verleiht. Sie wollen den Garten möglichst offen gestalten. Die Randeinfassungen sind betont niedrig gehalten. Sollten hohe Einfassungsmauern nötig sein, werden sie mit dem Fenster durchbrochen. Die Fenster können unregelmäßig geformt oder auch wie runde 'Bullaugen' aussehen.
Mauern als Raumteiler
Auch im Inneren des Gartens hält man die Mauer so klein und schmal wie möglich. Unfertige fantasievolle Mauerstücke, selbst kleine Ruinen schaffen eine dekorativen Sichtschutz, schirmen etwa die Sitzgruppe auf der Terrasse, das verborgene Plätzchen für ungestörtes Sonnenbaden ab. Sie sind einmalige Blickfänge, schaffe eine abwechslungsreiche, lockere Atmosphäre. Mauern mit Durchgängen und Durchblicken wirken als Stimmungsvolle Raumteiler. Sie locken uns in den Garten hinein, engen nicht, grenzen optisch ab und geben den verschiedenen Gartenbereichen wie Grillecken, Spielwiesen, Sonnenterassen, einen eigenen Raum.
In romantischen oder naturnahen Gärten haben große verwitterte Mauern etwas Geheimvolles und machen neugierig auf das, was dahinter steckt. Die Mauern sind hier bewusst unfertig und verkörpern den Gedanken an das Beständige, das Unendlich und zugleich das Vergängliche.